Ein Paternoster für die Phoenix Werke

Die Harburger Phoenix Werke waren eine der bekanntesten Fabriken Hamburgs und wurden 1940 erbaut. Sie stellten Produkte aus Gummi unter anderem Autoreifen, Schläuche und Dichtungen her. Heute ist in einem Teil des ehemaligen Fabrikgeländes das PHNX, ein hippes Aparthotel, in dem Co-Working und Co-Living aufeinander treffen. Mit von der Partie sind drei Aufzüge und ein Umlaufaufzug, also ein Paternoster.

Der Paternoster wurde 1940 von Eggers-Kehrhahn als Umlaufaufzug mit Kettenantrieb in Verkehr gebracht. 2019 wurde die Steuerung von Thyssen erneuert. LUTZ Aufzüge hat ihn wieder einsatzfähig gemacht. Mit seinen 12 Kabinen bedient er fünf Haltestellen und kann bis zu zwei Fahrgäste oder 150kg transportieren. Dabei fährt er in Dauerschleife gemütliche 0,3 Meter pro Sekunde. Besonders spannend ist auch der Maschinenraum in der obersten Etage, in dem die Kabinen den Schacht wechseln. Hier riecht es schön alt, nach Öl und Holz und im Hintergrund summen und brummen die Zanhräder. Diese laufen noch genauso wie vor 80 Jahren und müssen immer gut gefettet sein.

Der Rentner unter den Aufzügen ist ein echter Hingucker und wird von den Hotelgästen gerne genutzt. Wichtig: Ein kurzes Video zeigt, wie die Fahrgäste sich zu verhalten haben. Ohne eine Einführung dürfen Paternoster in Deutschland nämlich nicht mehr betrieben werden.

Der ORONA Personenaufzug neben dem Paternoster dient Hotelgästen mit schwerem Gepäck, das im Paternoster nicht mitgeführt werden darf. Der Frontlader bedient insgesamt sieben Haltestellen und fährt mit seinem einen Meter pro Sekunde deutlich schneller als sein Nachbar. Um dem Ambiente des Hauses gerecht zu werden, wurde er mit Holz verkleidet und hat eine abgehängte Lichtdecke. Ein großer Spiegel verbreitert die Kabine optisch. Der Handlauf gibt älteren Fahrgästen zusätzlich Sicherheit. Die Mauerumfassungzargen sind aus Edelstahl.